In der Nacht wurden wir von einem Schneesturm überrascht! „Späßle g`macht!“ Südwestlich von Armagordo wurde ein Teilstück aus dem riesigen White Sands Raketenversuchsgelände herausgelöst und wird jetzt als National Monument geschützt. Aus Gipsablagerungen enstandene Sandkristalle bilden diese ungewöhnliche Landschaft aus schneeweißen Dünen. Sie sind zum Teil 15 Meter hoch und verändern durch Wind jeden Tag ihr Gesicht.
An manchen Tagen müssen sogar Schneepflüge die Besucherstraßen freihalten! Picknickplätze gibt es genug 🙂
Zwischen den Dünen sieht man im Hintergrund die San Andres Mountains.
Die Wüste lebt!
„Schade, die Hand ein Tick tiefer!“ Wir üben noch in Sachen witzige Fotos, siehe hier:
Die Idee war nicht schlecht, oder?
Archiv für den Monat: Januar 2014
Gila Cliff Dwellings und City of Rocks
Hinter Silver City noch 70 Kilometer Serpentinenstrecke in die Berge auf 1890 Meter, dann noch ein kurzer Trail und man steht vor den gut erhaltenen und restaurierten Ruinen der Mogollon-Indianer. Erbaut zwischen den Jahren 1270 und 1300.
Höhlenforscher in schwindelnden Höhen. Auf dem Rückweg muss man die City of Rocks anfahren. Dieser State Park hat einen traumhaften Campground inmitten einer „Felsstadt“.
Das Felslabyrinth ist ein Kletter- und Versteckparadies.
Man kann sich auch windgeschützte, steinerne Lese-Ecken suchen. Beinahe hätte ich Ingeburg nicht gefunden :-).
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Abends ist „Merlot-Sunset“ angesagt und nach so einem „anstrengenden“ Tag darf es natürlich nicht an entsprechender Stärkung fehlen. Schaschlik direkt vom Feuer! Zugegeben, ein Spieß landete in der Asche.
Sonnenaufgang ist um 6.30 Uhr und man freut sich auf den Tag.
Chiricahua National Monument
Der Chiricahua Park liegt im Coronado National Forest und hat durch Erosion Felsskulpturen geformt, die an Lebewesen und Phantasiegebilde erinnern. Besonders viel Spaß machen hier die Trails, die einen durch eine Wunderwelt von Farben und Formen führen. Man kann hier stundenlang wandern und versteht, dass dies das Rückzugsgebiet vom Apachenhäuptling Geronimo war. Tausende von Soldaten haben Ihn und seinen Stamm in diesem Labyrinth über Monate gesucht und nicht gefunden .
Höhepunkt ist “ Heart of the Rocks“ mit regelrechten Skulpturen und Fotomotiven ohne Ende.
Big Balanced Rock – 1000 Tonnen im Gleichgewicht. Was sich „Punch and Judy“ wohl zu sagen haben?
„Old Maid“ – altes Mädchen. Hier die Ente auf dem Felsen und der Kamelkopf.
Damit sind natürlich die Felsformationen im Hintergrund gemeint :-). Wir blieben vier Nächte an diesem herrlichen, ruhigen Fleckchen Erde. Danach holperten wir auf einer staubigen, unbefestigten Straße über den Apachen Pass zum Fort Bowie.
(Bitte vergrößern!) Hier treffen wir auf die sagenumwogene Quelle am Apachenpass.
Im wahrsten Sinne des Wortes war sie Auslöser eines über 25 Jahre dauernden Krieges zwischen den Apachen und dem Weißen Mann. Mitten im Apachengebiet bauten die Weißen hier eine Postkutschenstaion, dann kamen die Siedler und dann das Fort mit Soldaten um alle zu beschützen.
Sehr zum Leidwesen von Cochise und Geronimo.
Was hier und nicht nur hier den Indianern wiederfahren ist, deprimiert und stimmt einen sehr traurig.
Tombstone
Auf dem Weg dorthin haben wir erst einmal den Geburtstag vom Womo gefeiert. Davon 19.000 Km in Nordamerika! Dank Wyatt Earp, Doc Holliday und dem legendären Gun Fight am O.K. Corral gegen den Clanton Clan ist keine Old West Town so bekannt wie das Städtchen „Grabstein“.
Jeden Tag findet hier der historische „Shoot-out“ live statt. Jeden Tag, außer an Weihnachten :-).
Und hier liegen sie dann, die Outlaws von damals, auf dem Boothill begraben.
Leider nicht mehr authentisch, da die Gräber neu angelegt wurden. Schade! Interessant sind immer noch die Grabinschriften:
Er hat echt Pech gehabt. Wer nicht ermordet, gelyncht oder von Indianern erschossen wurde, starb einen für Tombstone ganz seltenen Tod, nämlich den Natürlichen!
Kult ist immer noch der „Big Nose Kate`s Saloon“ – übrigens war Kate die damalige Freundin von Doc Holliday.
Drinnen herrscht bei Livemusik tolle Stimmung und das schon Nachmittags :-).
Es gibt Bilder, da stehen die Cowboys mit den Pferden vor dem Tresen oder mit ihren Harleys. Die sind hier natürlich absoluter Kult. Die „Riders“ der Neuzeit.
Dem echten Harley-Fahrer ist der Begriff „Sicherheitskleidung“ gänzlich fremd. Statt Motorradhelm wird ein Kopftuch getragen, dazu Sonnenbrille, die Haare meist lang, eventuell als Zopf gebunden, ein fetter Schnur- oder Vollbart, bei älteren Herren in Grautönen. Eine schwarze Lederweste (Kutte) mit irgendwelchen martialischen Logos und mindestens 24 inch Oberarme mit Tatoos. Es folgt die Jeans mit ledernen Chaps(?) und natürlich Cowboystiefel. Leider ist uns noch kein schönes Foto geglückt, da die „Easy-Riders“ entweder an uns vorbeidonnerten ( Schalldämpfer scheint es auch nicht zu geben) oder wir uns nicht getraut haben zu fragen :-). Aber die Maschinen immer blitzblank, auch im Wüstenstaub.
Rund um Tucson
Südöstlich von Tucson befindet sich auf einer riesigen Freifläche die Davis-Monthan Air Force Base. Tausende eingemottete und ausgeschlachtete Flugzeuge vom 2.Weltkrieg – Bomber bis hin zu Jets der 1980er – Jahre stehen hier. Es sollen über 5.000 Flugveteranen! noch auf Verschrottung, Verkauf oder Wiedereinsatz warten. (vor Jahren waren es noch 20.000 Flugzeuge)
Ein Wahnsinn! Man kann diese Massen nicht fotografisch festhalten. Etwas südlicher im Green Valley ( wie passend) befindet sich das Titan Missile Museum. Man kann hier den kompletten Abschusssilo einer mit ehemals Atomsprengköpfen bestückten Titan II – Interkontinentalrakete besichtigen. (54 waren von 1963 – 1984 einsatzbereit)
Man muss diesen Alptraum gesehen haben, um zu glauben, dass es sich nicht um eine Filmattrappe handelt, sondern real existiert(e).
Es gab übrigens keinen roten Knopf, sondern zwei Schlüssel (3 Meter auseinander) mußten von zwei Personen zeitgleich gedreht werden.
Danach wäre der Start nicht mehr aufzuhalten gewesen. Die Silodeckel von 760 Tonnen öffnete sich in 20 Sekunden.
(Sie stehen jetzt halb auf, damit die russischen Satelliten sehen können, dass diese Anlage außer Betrieb ist!) Die Triebwerke (Verbrauch 640 Liter/ Sek.) beschleunigen die 31 Meter lange Rakete auf 25.700 Km/h in 80 Kilometer Höhe.
Circa 35 Minuten später wird das Ziel in 10.000 km Entfernung getroffen und 2.300 Km2 dem Erdboden gleichgemacht. Horrorszenario pur! Man kann nur hoffen, dass dies niemals eintreten wird.
Western Town Old Tucson
Wirklich viel Spaß hat der Ausflug in die Western – Kulisse von Old Tucson gemacht. Hier wurden seit 1939 über 300 Spielfilme! und TV – Serien gedreht. Neben dem legendären John Wayne, war hier alles vertreten, was Rang und Namen in der amerikanischen Filmszene hatte. Clint Eastwood, Paul Newmann, Liz Taylor, Kurt Russel und, und, und…. Wer kennt sie nicht unsere Kult- Western von früher: wie beispielsweise Rauchende Colts, Bonanza oder High Chaparral.
Ingeburg wartet auf Manolito und Co :-).
Hier fehlten nur noch die Apachen. Überall Requisiten aus alten Western, wie Rio Bravo, Tombstone oder Los Lobos.
Hinter der Fassade war nur Wüste.
Die Mission war in vielen Western der Mittelpunkt von vielen Schießereien und Explosionen.
Um Highnoon durfte natürlich das klassische Duell nicht fehlen.
Uns alten Westernfans hat es jedenfalls richtig Freude gemacht in alten Filmerinnerungen zu schwelgen. Mir besonders :-).
Arizona – Saguero National Park
Nach zwei Tagen am „Silver Strand“ von San Diego direkt am Pazifik unter Aufsicht eines Fischadlers verlassen wir schweren Herzens diese traumhafte Stadt in Richtung Osten. In der Sonora Wüste vor Tucson empfängt uns der Saguero National Park (West) mit dem König der Kakteen.
Der Saguero Kaktus wird bis zu 15 Meter hoch, fast 7 Tonnen schwer und bis zu 200 Jahre alt und ist damit wahrlich eine beeindruckende Pflanze.
Besonders in dieser Menge! Mittendrin ein herrlicher Campground mit schönen Trails zu den Sehenswürdigkeiten.
Dazu gehört mit Sicherheit das Arizona-Sonora Desert Museum. Hier wird einem hautnah die Fauna und Flora der Wüste präsentiert. Vom prächtigen Mountain Lion (Puma)
bis hin zum Kolibri ist alles vertreten.
Hier konnten wir auch nistende Kolibris beobachten. Die Eier sind so groß, wie TicTac`s!
Herrlich, wenn dann der kleine „Brummvogel“ Ingeburg angreift, um sein Nest zu verteidigen :-). Wenn ich übrigens eine Fledermaus wäre, dann wären meine Ohren sooo groß!
San Diego – Teil 4
Der San Diego Zoo ist der Beste und der Größte der USA. Also fast ein touristisches Muß. Man braucht mindestens 2 Tage um alles zu sehen. Wiltrud und Günther (Mitglieder im San Diego Zoo) haben uns einen Tag mitgenommen und uns die Highlights gezeigt. Es war wirklich toll. Der Koalabär konnte allerdings das Touristenelend nicht mehr sehen :-).
„Doktor Fink“ sah das ähnlich. Ebenfalls ein Muß ist der Balboa Park. In subtropischer Vegetation befinden sich unzählige Museen in neospanischen Barockgebäuden.
Überall Straßenmusiker, Restaurants und Cafes. Im Schatten der Palmen kann man locker den ganzen Tag mit Müßiggang verbringen.
Wer keinen Schatten hat, schützt sich mit Hut und Sonnenbrille !
Zum Schluß wieder unser Suchspiel: Wo hat sich Ingeburg im Spanish Village Art Center versteckt?
Sonderbeitrag zum Thema: Wohnmobile
Auf mehrfachen Wunsch mal ein Bericht zu den kanadischen/amerikanischen Wohnmobilen und Wohnanhängern. Wohnmobile heißen hier nur kurz RV`s (Recreation Vehicles) oder „Rigs“. Wohnanhänger ( Trailer) sind die sogenannten 5th-Wheeler, weil das fünfte Rad der Drehkranz auf der Ladefläche des Pickups ist. Normale RV´s sehen hier so aus: Immer mit 3- 4 Slide-Outs – Wohnraumverbreiterungen, die elektrisch ausgefahren werden. Dort steht in der Regel das Sofa, der Küchenblock oder das Doppelbett. Man hat dann innen wahnsinnig viel Platz. Die Trailer sind größenmäßig ähnlich.(Hier der von Mike)
Hat man hier den Pickkup als mobiles Fahrzeug, ziehen die RV`s den PKW mittels Abschleppvorrichtung hinterher.
Warum das nicht auch bei uns geht, bleibt mir schleierhaft. Mal eine schöne Aufgabe für meinen ehemaligen Club. In der Regel sind das dann geländegängige Jeeps oder SUV´s
oder sportliches Gerät.
Manchem 5th-Wheeler reicht der Pickup nicht aus, dann muss für die Frau auch noch ein PKW her und der großzügige Stellplatz von immerhin 15 x 6 Meter ist voll.
Die “ Campingplatzstraßen“ sehen so aus, ein „Bus“ neben dem anderen.
Absoluter Highlight ist bei den RV`s der PREVOST (kanadischer Bus von Wohnmobilspezialisten ausgebaut) oder der Novell.
Die Teile liegen locker weit über eine Million Dollar! Länge: über 15 Meter ohne PKW ! Dann haben sie über 22 Meter Länge. Der Verbrauch ist entsprechend und wird hier in Meilen per Gallone ausgedrückt. Wir kommen beispielweise mit einer Gallone (ca.4 Liter) 18 Meilen weit. Diese Prachtstücke fahren zum Teil noch nicht einmal mit Diesel und mit einer Gallone 5 Meilen weit! Das heißt, sie verbrauchen über 50 Liter/100km! Übrigens, fahren darf man diese „Gespanne“ hier mit dem normalen PKW-Führerschein.
Immer noch Kult: der AIRSTREAM !
Sieht man sehr oft! Leider muss man oft feststellen: „Außen hui, innen/technisch pfui!“ Die Verarbeitung entspricht oft nicht dem deutschen Standard.
Wichtig ist mmer für das richtige Gefälle zu sorgen, damit auch alles sauber abfließt :-).
Manche Sachen sind auch wieder gut!